Sachsens Stromnetzbetreiber
sind zu teuer
Sonntag, 07. Februar 2010
Dreden. Sächsische Stromnetzbetreiber haben von ihren Kunden insgesamt rund 4,4 Millionen Euro zuviel kassiert. Die Landesregulierungsbehörde hat darum 23 der 31 Stromnetzbetreiber aufgefordert, ihrer Kundschaft, den Stromlieferanten, zwischen 19.000 und 845.000 Euro gutzuschreiben. Das teilte das Sächsische Wirtschaftministerium heute mit. Zu den beanstandeten Strommnetzbetreibern gehören nach Angaben des Ministeriums die Stadtwerke in Aue, Döbeln, Eilenburg, Elbtal, Görlitz, Meerane, Meißen, Niesky, Oelsnitz (Vogtl.), Reichenbach/Vogtl., Riesa, Schkeuditz, Schneeberg, Schwarzenberg, Weißwasser, Zittau sowie die Energie- und Wasserwerke Bautzen, die Technischen Werke Delitzsch Netz, die Freitaler Strom und Gas, die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda, die Energie- und Wasserversorgung Kamenz, die Stromversorgung Pirna und die Zwickauer Energieversorgung.
„Faire Durchleitungsgebühren sind Grundlage dafür, dass der Wettbewerb der Stromanbieter tatsächlich auch beim Endverbraucher ankommt“, begründet Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) die Prüfung der Netzentgelte. Nach der jetzt abgeschlossenen Prüfung der Stromnetzentgelte werde die Landesregulierungsbehörde in seinem Haus die Gas-Durchleitungsgebühren überprüfen.
„Wo der Markt nicht funktioniert, muss der Staat die Verbraucher vor ungerechtfertigten Preisen schützen. Wir sorgen dafür, dass kein Netzbetreiber seine Monopolstellung ausnutzen kann und die Strompreise zusätzlich in die Höhe treibt. Jetzt sind die Verbraucher gefragt. Sie müssen die Preise vergleichen und bereit sein zum Wechsel, um die Vorteile des Wettbewerbs bei den Stromlieferanten zu nutzen“, so Morlok weiter. Das Vorgehen der Landesregulierungsbehörde gegen ist von der Fraktion der Bündnisgrünen im Sächsischen Landtag begrüßt worden.
„Das von vielen Stadtwerken gern verbreitete Märchen, in erster Linie den Ökostrom für Preiserhöhungen verantworlich zu machen, bricht zusammen“, freut sich Johannes Lichdi, energiepolitischer Sprecher der Fraktion. „Es ist richtig, endlich auch die Durchleitungskosten unter die Lupe zu nehmen, die mit etwa einem Drittel am Strompreis beteiligt sind“, so Lichdi weiter.
Foto: Thomas Max Müller © Pixelio.de
Kommentare
Ein Beitrag zu “Sachsens Stromnetzbetreiber
sind zu teuer”
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Montag, 08. Februar 2010 @ 09:52
[…] bis “gut” ab”, sagt Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. Erst gestern wurde bekannt, dass Sachsen Stromnetzbetreiber von ihren Kunden insgesamt rund 4,4 Mill…“Von über 950 auf dem deutschen Strommarkt aktiven Versorgern wurden zwar nur 200 […]