Neuer Zoff um den MDR
Mittwoch, 26. August 2009
Leipzig. Nach dem Warnstreik der Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks im April gibt es rund um den gebührenfinanzierten Sender erneut Zoff. Hintergrund des Streites ist die Ankündigung des Senders, statt der in vielen Programmzeitschriften angekündigten Ratgebersendung „Escher“ morgen Abend zu besten Sendezeit ein „MDR extra“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu senden. Das gab der MDR per Presseerklärung bekannt. 14 Tage später, also zehn Tage nach den Landtagswahlen und 17 Tage vor der Bundestagswahl, soll ihr Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) folgen. Die Fraktionsvorsitzenden der Linken in den Landtagen von Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, stößt das natürlich sauer auf. „Kein anderer Sender präsentiert so kurz vor den Landtagswahlen einen Spitzenpolitiker einer Partei exklusiv im Interview. Damit verstößt der MDR gegen § 8 MDR-Staatsvertrag, in dem festgehalten ist, dass das Gesamtprogramm „nicht einseitig einer Partei oder Gruppe“ dienen darf. Mit dieser EXTRA-Wurst für Angela Merkel drei Tage vor den Landtagswahlen offenbart der MDR, dass er nicht parteipolitisch neutral ist“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von André Hahn, Dieter Hausold und Wulf Gallert. Wer so kurzfristig das Programm ändere, könne nur einen Grund dafür haben mutmaßen die drei Politiker: Er will die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen beeinflussen. „Wir fordern Intendant Udo Reiter auf, die Programmänderung zurückzunehmen und so dafür zu sorgen, dass der MDR sich auch in Wahlkampfzeiten an den Staatsvertrag hält“, heißt es weiter.
Kommentare
Ein Beitrag zu “Neuer Zoff um den MDR”
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Donnerstag, 27. August 2009 @ 16:25
[…] Nach den Protesten der Fraktionschefs der Linken in den Landtagen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zieht der […]