Energieeffiziente Wohnimmobilien stehen im Osten und Süden der Republik
Montag, 17. August 2009
Halle. Die umfangreichen Sanierungen an ostdeutschen Wohnimmobilien in den 90er Jahren schlagen sich jetzt in einer besseren Energieeffizienz der Gebäude nieder. Zu diesem Ergebnis kommt eine demnächst erscheinende Untersuchung von Claus Michelsen vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Kooperation mit dem Messdienstleistungsunternehmen ista, informierte das Institut gestern.
Eine Berechnung der Energiewerte für das Jahr 2007 zeigt große Unterschiede innerhalb der deutschen Raumordnungsregionen: Vor allem die ostdeutschen Regionen schneiden gegenüber Bundesdurchschnitt und westdeutschem Mittelwert besser ab. Auffällig ist ebenso ein Nord-Süd-Gefälle: Die Regionen mit dem höchsten Energieverbrauch sind vor allem in Schleswig-Holstein, dem nordwestlichen Niedersachsen sowie dem Ruhrgebiet zu finden, während im Süden der Republik weit unterdurchschnittliche Werte beobachtet werden können.
Die regionalen Unterschiede innerhalb der ostdeutschen Regionen lassen sich auf den Prozentsatz von in den 80er Jahren erbauten Wohnungen zurückführen – ein höherer Anteil wirkt sich positiv auf die Energieeffizienz aus. Ein negativer Zusammenhang kann zwischen dem Anteil besser verdienender Haushalte und den Energiekennwerten nachgewiesen werden.
Das Nord-Süd-Gefälle in den Alten Bundesländern dagegen ist bedingt durch die hohen Anteile von Alt- und Nachkriegsbauten, die den Energieverbrauch negativ, beziehungsweise die hohen Anteile von Bauten ab 1978, die den Verbrauch positiv beeinflussen. Die regionalen Effizienzunterschiede in Westdeutschland haben darüber hinaus eine Reihe von weiteren Ursachen: Höhere Leerstandsquoten üben Wettbewerbsdruck auf die Immobilieneigentümer aus und führen somit zu mehr Energieeffizienz. Der seit dem 1. Januar für alle Immobilieneigentümer verpflichtende Energieausweis soll einerseits mehr Markttransparenz herstellen und andererseits Energieeinsparpotenziale für Immobilieneigentümer aufzeigen, um den Energieverbrauch in Wohngebäuden erheblich zu reduzieren und den damit verbundenen CO2-Ausstoß zu minimieren. Er folgt damit einer europäischen Richtlinie.
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