Wirtschaft in Sachsen

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Ampelcheck gegen Dickmacher

Donnerstag, 02. Juli 2009

Leipzig. Die Ampelkennzeichnung und das von der Industrie bevorzugte Modell der GDAs, den „Richtwerten für die Tageszufuhr“, zur vereinfachten Kennzeichnung der Nährwerte bei verpacken Lebensmitteln wird in der Öffentlichkeit weiter heftig diskutiert. In beiden Modellen wird auf unterschiedlichen Wegen der Gehalt an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz im Lebensmittel gekennzeichnet. Die Verbraucherzentralen bevorzugen dabei den auf den Anteil im Lebensmittel abgestimmten Einsatz der Ampelfarben. „Die farbliche Differenzierung ermöglicht ein schnelleres Erkennen der einzelnen Mengenanteile im Lebensmittel“, sagt Jens Luther von der Verbraucherzentrale Sachsen. Ein weiteres wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist das Bezugsgewicht. Die Ampelkennzeichnung der Verbraucherzentralen bezieht sich zur besseren Vergleichbarkeit ähnlicher Lebensmittel auf 100 g bzw. 100 ml des jeweiligen Produktes. Das von der Industrie bevorzugte Modell verwendet dagegen die nicht standardisierten Portionsgrößen als Bezugsgröße. „Der Bezug auf die Portionsgrößen erschwert die Vergleichbarkeit und führt bei einigen Herstellern dazu, dass mit verhältnismäßig kleinen Portionen gerechnet wird“, meint Jens Luther.
Aufgrund des starken Verbraucherinteresses hat die Verbraucherzentrale Sachsen die Nährwertkennzeichnung zu einem Schwerpunktthema in der Verbraucheraufklärung gemacht. In den Räumen der Verbraucherzentrale Sachsen, am Beratungstelefon und am Informationsmobil werden zu diesen und anderen Themen Beratungen durchgeführt. Anhand praktischer Beispiele zeigen die Berater/innen unter anderem den neuesten Stand der Nährwertangaben auf Produkten und erklären, wie die Informationen zu lesen sind. Darüber hinaus wird beschrieben, mit welchen „Tricks“ nachteilige Lebensmitteleigenschaften, wie zum Beispiel hohe Zuckergehalte, von der Industrie geschönt werden.
Die Ampelcheckkarte und andere Informationen rund um Lebensmittel, deren Einkauf oder zu einem gesundheitsfördernden Ernährungsstil sind am Informationsmobil und bei der Verbraucherzentrale erhältlich. Natürlich stehen die Ernährungsfachleute auch zu anderen aktuellen Themen gern Rede und Antwort. Auskünfte zu den Beratungseinrichtungen sowie aktuelle Standtermine des Informationsmobil stehen im Internet.

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