Wirtschaft in Sachsen

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Absage der zweiten Tarifverhandlung in Sachsen

Montag, 27. Oktober 2008

Berlin. Mit scharfer Kritik hat IG Metall Bezirksleiter Olivier Höbel auf die Absage der für den 28. Oktober anberaumten zweiten Tarifverhandlung durch die sächsischen Metallarbeitgeber reagiert.Der Arbeitgeberverband VSME hat am heutigen Montag keinen neuen Verhandlungstermin bestätigt. „Die sächsischen Metallarbeitgeber handeln verantwortungslos und wollen sich vom Verhandlungstisch wegstehlen. Mit ihrer Haltung provozieren sie regelrecht Warnstreiks“, erklärte Olivier Höbel.
Auf Nachfrage des Blogs www.wirtschaftinsachsen.de erklärte der Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie, dass der Termin für nicht notwendig und sinnvoll erachtet wurde, weil am Donnerstag in Baden-Württemberg ein Angebot vorgelegt werden soll. Dieses wolle man abwarten, um es dann auch in Sachsen zu besprechen. Gesamtmetall und die sächsischen Arbeitgeber hatten den Vorschlag einer zentralen Verhandlung ins Gespräch gebracht, was die IG Metall als „untauglich“ zurück gewiesen hat.
„Die Arbeitgeber sind offenbar unfähig, ein verhandlungsfähiges Angebot noch in der Friedenspflicht vorzulegen. Der Arbeitgebervorschlag sei nur dazu da, um die Verhandlungen zu verzögern“, kritisierte Höbel.
Die IG Metall hält an ihrer Forderung nach Engelterhöhungen um acht Prozent fest und setzt auf eine schnelle Tarifrunde, um Planungssicherheit für die Unternehmen und die Beschäftigten zu schaffen.
Olivier Höbel: „Die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie wird durch unsere Forderung nicht gefährdet. Das beste Konjunkturprogramm  für  unser Land sind deutlich höhere Einkommen der Beschäftigten, weil sie die Binnenkaufkraft stärken.“

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Kommentare

Ein Beitrag zu “Absage der zweiten Tarifverhandlung in Sachsen”

  1. Warnstreiks der IG Metall auch in Sachsen
    Freitag, 31. Oktober 2008 @ 19:33

    […] Berlin/Zwickau. In der dritten Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg haben die Metallarbeitgeber am Donnerstag ein aus Sicht der IG Metall inakzeptables Angebot vorgelegt. Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, erklärte: „Das Angebot ist eine Provokation. Mickrige 2,1 Prozent mehr ist ein Minusgeschäft für unsere Beschäftigten. Damit würden nicht einmal die Preissteigerungen wettgemacht. Jetzt wird der Protest auf die Straße getragen, damit der notwendige Druck in den Verhandlungen erzeugt wird.“ In Sachsen kündigt die IG Metall für Montag unter anderem Warnstreiks vor den Werken von VW in Zwickau und Chemnitz, bei der Alstrom Power Service GmbH in Neumark und Siemens ECM in Leipzig an. Die IG Metall war mit der Forderung nach Engelterhöhungen um acht Prozent in die Verhandlungen gegangen. Außerdem setzte sie nach eigenen Angaben auf eine schnelle Tarifrunde, um Planungssicherheit für die Unternehmen und die Beschäftigten zu schaffen. Weiterer Bericht dazu hier. […]

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