Wirtschaft in Sachsen

aktuell – kritisch – hintergründig – der Blog zum Buch von Christian Wobst

Tillich: „Sachsen ist Kernland der friedlichen Revolution“

Mittwoch, 01. Oktober 2008

Dresden. Zur Eröffnung des 47. Deutschen Historikertages in Dresden hat Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) den Freistaat als „Kernland der friedlichen Revolution“ bezeichnet. Er widersprach gleichzeitig der sich immer mehr durchsetzenden Meinung, dass die DDR nur eine Fußnote der Geschichte gewesen sei. „So einfach lässt sich eine Geschichte von 40 Jahren nicht in den Anmerkungs-Apparat verbannen – auch wenn ich weiß, dass sie hier in ganz anderen Zeiträumen denken. Doch es handelt sich schließlich um die Biografien von 17 Millionen Deutschen“, sagte Tillich.Bis zum Freitag diskutieren auf dem größten geisteswissenschaftlichen Fachkongress Europas 3000 Gäste aus dem In- und Ausland. Der Kongress steht unter dem Titel „Ungleichheiten“. Aus historischer Perspektive sollen soziale, wirtschaftliche, religiöse, ethische Ungleichheiten und daraus resultierende Problemlagen diskutiert werden. So hat Günter Heydemann vom Lehrstuhl für Neuere und Zeitgeschichte an der Universität Leipzig seinen Vortrag unter den Titel „Blühende Landschaften oder regionale Wachstumskerne? Erfolge und Fehlentwicklungen des deutsch-deutschen Integrationsprozesses seit 1990“ gestellt. Der Beitrag versucht den komplexen Ursachen für die Entwicklung seit der Friedlichen Revolution von 1989/90 nachzuspüren. Insbesondere wird die demographische Entwicklung vor der Wiedervereinigung in der „alten“ Bundesrepublik mit der DDR verglichen und mit der diametralen ökonomischen Auseinanderentwicklung in beiden deutschen Staaten seit Anfang der 1960er Jahre in Beziehung gesetzt. „Dabei zeigt sich, dass die im Zuge des Vereinigungsprozesses zwischen den alten und den neuen Bundesländern eingetretene innerdeutsche Migration große Probleme sowohl für den noch immer nicht abgeschlossenen wirtschaftlichen Modernisierungsprozess als auch für die gesellschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland aufwirft, die durch wirtschafts- und sozialpolitische Eingriffe des Staates nur partiell gelöst werden können“, heißt es in einer Ankündigung zum Vortrag.

Diesen Artikel jetzt bewerten
Loading...

Kommentare

Antworten





*

code

Suche