Streik beim Mitteldeutschen Rundfunk
Freitag, 03. April 2009

Foto Stephanie Hofschlaeger © PIXELIO.de
Leipzig. Rund 700 Journalisten folgten heute nach Angaben des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) dem Aufruf zu zweistündigen Warnstreiks beim Mitteldeutschen Rundfunk und beim Kinderkanal von ARD und ZDF. Bei strahlendem Sonnenschein setzten sich allein in Leipzig 400 Freie und Festangestellte des MDR für die Tarifforderungen des DJV ein, in Halle waren es 70, in Erfurt 120, in Magdeburg 80 und in Dresden 50 Streikende.Der DJV fordert acht Prozent mehr Gehalt beziehungsweise Honorar, 150 Euro mehr Gehalt als tabellenwirksamer Sockelbetrag für die Festangestellten und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Im gleichen Umfang gilt diese Forderung für die Freien. Die Arbeitgeberseite bietet lediglich zwei mal zwei Prozent für die Redakteure und zwei mal vier Prozent für die Freien – bei 36 Monaten Laufzeit. Das ist zu wenig, sagen DJV und MDR-Beschäftigte unisono. Schon jetzt liegen die MDR-Gehälter nur noch bei 91,4 Prozent des Durchschnitts aller ARD-Anstalten. „Ohne motivierte Mitarbeiter hat der MDR keine Zukunft. Die Forderung der Gewerkschaften könnte Intendant Udo Reiter aus der Portokasse des MDR – den Zinseinnahmen aus über 130 Millionen Euro an ungebundenen Rücklagen – bezahlen. Wenn der Intendant bei seinem Kurs bleibt, wird der MDR seine Intendantenzeit, die wahrscheinlich am 30. Juni 2015 endet, nicht lange überleben“, sagte Heiko Hilker, Medienexperte der Linksfraktion im Sächsischen Landtag.
Kommentare
Ein Beitrag zu “Streik beim Mitteldeutschen Rundfunk”
Antworten
Mittwoch, 26. August 2009 @ 21:27
[…] Nach dem Warnstreik der Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks im April gibt es rund um den gebührenfinanzierten […]