Jurk: „Europa muss bei Mikroelektronik an der Spitze bleiben“
Montag, 02. Februar 2009

Thomas Jurk, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit (Quelle: Westend)
Mit Blick auf die enormen Anstrengungen südostasiatischer Regierungen und der USA, gerade in dieser Branche die Führungsrolle in der Welt einzunehmen, bestehe die Gefahr, dass ausschließlich asiatische Standorte gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Jurk dankte SEMI und den Sponsoren für die Ausrichtung der ISS Europe 2009 in Dresden. „Ort und Zeit könnten nicht besser gewählt sein, um über Strategien in der Halbleiterindustrie zu diskutieren.“
Die Region Dresden habe sich zu einem der innovativsten Zentren der elektronischen Chip-Technologie entwickelt und sei heute der führende Branchenstandort auf dem europäischen Kontinent.
Zum sächsischen Cluster der Informations- und Kommunikationstechnologie gehören heute etwa 1.200 Unternehmen mit etwa 44.000 Mitarbeitern. Das Umsatzvolumen dieses Clusters beträgt fast 6 Milliarden Euro jährlich. Das entspricht einem Anteil von mehr als 12 Prozent am Verarbeitenden Gewerbe im Freistaat. Der Mikroelektronik allein sind mehr als 200 Firmen mit über 20.000 Mitarbeitern zuzurechnen.
„Wir haben diese Unternehmen, ihre Ansiedlungen, ihre Gründungen und ihre Ideen in Forschung und Entwicklung sowie ihre Zusammenarbeit mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen seit Jahren konsequent unterstützt“, so Jurk weiter. „Vor allem die kleineren und mittleren Unternehmen haben davon sehr profitiert. Ihre Umsatz- und Beschäftigtenentwicklung verlief in den letzten Jahren sehr viel besser als die der großen Unternehmen.“ Sachsen werde diese einzigartige Forschungs- und Technologiekonstellation auch weiterhin unterstützen, wenn es darum geht, Technologieführerschaft zu erlangen und zu behaupten, sei es in Bereichen wie Neue Materialien oder der Nanoanalytik oder bei der 3-D-Integration.
„Die Branche macht weltweit eine schwierige Phase durch. Auch Samsung und Intel haben mit Verlusten zu kämpfen und bauen in erheblichem Umfang Kapazitäten ab. Das zeigt, der Insolvenzantrag von Qimonda hat mit dem Standort Dresden nichts zu tun“, so der Minister.
Leider sei es gemeinsam mit Infineon, dem Staate Portugal und dem Bund nicht gelungen, die Anmeldung der Insolvenz von Qimonda zu verhindern. Er hoffe, dass es dem Insolvenzverwalter gelingt, eine einen neuen Investor zu finden. „Wie wir aus vielen ähnlich gelagerten Fällen wissen, ist eine Insolvenz die Chance auf einen stabilen Neubeginn. Selbstverständlich stehen wir einem neuen Investor mit all unseren Fördermöglichkeiten zur Seite.“
Allgemeines, Branchen, Dresden, Landespolitik, Mikroelektronik, Politik, Städte, Unternehmen
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