Wirtschaft in Sachsen

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Starke Einkommensschwankungen bei Sachsens Landwirten

Freitag, 23. Januar 2009

Foto von Peter Reinäcker - Reinex © PIXELIO.de

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Dresden. Die Einkommen von Sachsens Landwirten haben sich im zurückliegenden Wirtschaftsjahr (Mitte 2007/2008) deutlich verbessert. Das verfügbare Einkommen stieg in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um knapp 8.600 Euro auf rund 33.600 Euro pro Arbeitskraft. Das entspricht einer Steigerung von 34 Prozent. Die sächsische Landwirtschaft hatte damit ihr wirtschaftlich erfolgreichstes Jahr seit 1990. Dies teilte das Sächsische Landwirtschatfsministerium heute mit.Eine Steigerung konnten ebenfalls Sachsens Gartenbaubetriebe erreichen. Die Einkommen der Branche stiegen um 1.400 auf 16.100 Euro pro Arbeitskraft. Trotz dieser Steigerung um rund zehn Prozent liegen sie jedoch bei weniger als der Hälfte des Durchschnitts für Landwirtschaftsbetriebe.
Ursachen für die positive Einkommensentwicklung waren stark gestiegene Preise für Getreide und Ölfrüchte, aber auch für Milch, mit ihrem Höhepunkt Ende 2007. Die positive Entwicklung betraf allerdings nicht alle Betriebsformen. So mussten Schweinefleischerzeuger im Schnitt Einkommenseinbußen von 56 Prozent hinnehmen. Das verfügbare Einkommen sank hier um 26.500 Euro auf insgesamt 20.200 Euro pro Arbeitskraft. Ursachen waren steigende Futtermittel- und Energiepreise sowie ein Preistief beim Schweinefleisch.
Trotz der insgesamt positiven Entwicklung warnt Landwirtschaftsminister Frank Kupfer: „Die Preise für Getreide und Milch sind 2008 wieder gesunken, für das laufende Wirtschaftsjahr sind deshalb schon rückläufige Einkommen vorauszusehen“. Auch die stark ansteigenden Energiekosten hatten insgesamt eine Verteuerung der landwirtschaftlichen Produktion zur Folge. Zu weiteren Einbußen werden die EU-Beschlüsse des sogenannten Health Checks führen. Die Direktzahlungen werden demnach 2009 um bis zu elf Prozent gekürzt.
Diese absehbare Entwicklung betrifft einerseits die Unternehmenseinkünfte, wird aber auch eine Entlohnung der Arbeitnehmer stark einschränken. Das durchschnittliche Bruttogehalt eines Beschäftigten in der Landwirtschaft liegt in Sachsen derzeit bei rund 14.000 Euro pro Jahr, im Schnitt aller Branchen sind es in Sachsen etwa 22.000 Euro.
„Seit dem Jahr 2000 sind die Einkommen der Landwirtschaftsbetriebe insgesamt gestiegen, gleichzeitig sind aber auch die Schwankungen größer geworden. Die Agrarwirtschaft wird sich auch künftig mit den sich ständig ändernden Preisen für Rohstoffe, aber auch für die eigenen Erzeugnisse auseinandersetzen müssen. In wirtschaftlich erfolgreichen Jahren gilt es daher, Rücklagen zu bilden, um die schwächeren Jahre überstehen zu können“, betonte Landwirtschaftsminister Kupfer.

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