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Morlok: Verlagerung von Qimonda-Firmensitz nach Dresden wäre Vertrauensbeweis von Infineon

Mittwoch, 21. Januar 2009

Dresden. Der Sächsische Landtag debattiert in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag den Stand der Rettungsbemühungen für das Dresdner Qimonda-Werk. Das aktuelle Hilfspaket sieht vor, dass Sachsen ein 150 Millionen Euro Darlehen bereitstellt, der Qimonda-Mutterkonzern Infineon 75 Millionen Euro und Portugal weitere 100 Millionen Euro beisteuern. Daneben ist eine Bürgschaft von Bund und Land über 280 Millionen vorgesehen der sächsische Anteil beträgt 112 Millionen Euro.„Mit über einer Viertelmilliarde Euro Darlehens- und Bürgschaftsmitteln übernimmt der Freistaat Sachsen ein erhebliches Haushaltsrisiko und geht eine riskante Wette auf die Zukunft Qimondas ein. Bisher lässt der Mutterkonzern Infineon ein klares Bekenntnis zu seiner Tochter Qimonda vermissen“, sagte Sven Morlok, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag.
Wenn sich Infineon außerstande fühle, mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, dann müsse über andere Wege des Engagements nachgedacht werden.  Eine Verlagerung des Qimonda-Unternehmenssitzes nach Dresden wäre ein deutlicher Vertrauensbeweis in die Zukunft von Qimonda und des Mikroelektronikstandortes Sachsen durch den Mutterkonzern. Auch Brüssel sei bei der Unterstützung für Qimonda gefragt: „Europa muss sich jetzt erklären, ob es eine eigene Chipindustrie will. Sachsen allein kann den Subventionswettlauf mit Asien und Amerika nicht gewinnen. Der Mikroelektronik-Standort Sachsen hat strategische Bedeutung für die Industriepolitik Europas. Deshalb muss es auch eine europäische Lösung geben“, sagte Sven Morlok.

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Kommentare

Ein Beitrag zu “Morlok: Verlagerung von Qimonda-Firmensitz nach Dresden wäre Vertrauensbeweis von Infineon”

  1. Qimonda-Rettung gescheitert
    Freitag, 23. Januar 2009 @ 18:08

    […] über 40.000 Beschäftigten“, so Morlok. Noch Anfang der Woche hatte sich der Politiker dafür ausgesprochen, den Firmensitz als Zeichen des guten Willens von München nach Dresden verlegt […]

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