Wirtschaft in Sachsen

aktuell – kritisch – hintergründig – der Blog zum Buch von Christian Wobst

Wirtschaftsminister Jurk stellt Mittelstandsbericht 2008 vor

Montag, 08. Dezember 2008

Foto: André Karwath - Aka © WIKIPEDIA.de

Foto: André Karwath - Aka © WIKIPEDIA.de

Dresden. Die Selbständigenquote ist in Sachsen mittlerweile ebenso hoch wie im Bundesdurchschnitt. 113 von 1000 Erwerbstätigen waren im Freistaat 2007 selbständig. Im Bundesdurchschnitt waren es 111. Das geht aus dem Mittelstandbericht 2008 hervor, den Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD) heute vor Journalisten in Dresden vorstellte. Nach dem Saldo von Gewerbeanmeldungen und –abmeldungen sind im vergangenen Jahr mehr als 4.000 neue Unternehmen entstanden. „Wir haben die Existenzgründungen in den Mittelpunkt des diesjährigen Mittelstandberichtes gestellt, weil sie die Innovationskraft und Flexibilität unserer Wirtschaft stärken“, so Minister Jurk. „Gründer starten durchschnittlich mit 2,8 Arbeitsplätzen, das heiß sie schaffen nicht nur für sich selbst einen Arbeitsplatz, sondern auch noch für andere.“
Im Trend der vergangenen Jahre ging sowohl die Zahl der Gründungen als auch die der Schließungen zurück. Der Unternehmensbestand ist jedoch weiter gewachsen. „Das lässt darauf schließen, dass die Qualität der Gründungen zugenommen hat und sich die jungen Unternehmen längerfristig am Markt behaupten.“
Ein weiteres Ergebnis des Berichts: Im Verhältnis zum Wertschöpfungsvolumen hat Sachsen heute mehr Unternehmen als der Bundesdurchschnitt. „Es gibt also keine pauschale ‚Unternehmenslücke’ mehr. Es kommt jetzt mehr darauf an, die Stabilität und Produktivität der Unternehmen zu befördern.“
Als „Wachstumsträger der Zukunft“ sind nach Ansicht von Minister Jurk die technologieorientierten beziehungsweise wissensbasierten Gründungen von besonderer Bedeutung. „Mit 23 Prozent der Unternehmen und 25 Prozent der Arbeitsplätze haben wir hier noch Nachholbedarf.“ Die Förderung müsse darum vor allem bei den Spinoffs aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen ansetzen. „Mit den Hochschulgründerinitiativen wie Dresden Exists, SAXeed in Chemnitz, Smile in Leipzig und Gründerakademie in Zittau sind wir auf dem richtigen Weg. Das Gründungsklima an den Hochschulen ist schon deutlich besser geworden.“
Mit dem Programm „Seed-Stipendium“ beziehungsweise „Seed-Coaching“ wolle Jurk im nächsten Jahr – vorbehaltlich der Zustimmung des Kabinetts – Studierenden, Graduierten und wissenschaftlichen Mitarbeitern an sächsischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtern. „Gemeinsam mit dem bereits ins Leben gerufenen Technologiegründerfonds, einem Beteiligungsfonds von 60 Millionen Euro, haben wir ein wirkungsvolles Instrumentarium, um Existenzgründungen aus der Wissenschaft zu befördern.“
Der Mittelstandsbericht, den das Wirtschafts- und Arbeitsministerium alle zwei Jahre mit wechselnden Schwerpunkten vorlegt, wurde vom Isw Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle erarbeitet.

Diesen Artikel jetzt bewerten
Loading...

Kommentare

Ein Beitrag zu “Wirtschaftsminister Jurk stellt Mittelstandsbericht 2008 vor”

  1. Sächsischer Mittelstandsbericht in der Kritik
    Dienstag, 09. Dezember 2008 @ 20:17

    […] kommentiert Michael Weichert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, die gestern vorgelegten Ergebnisse des Mittelstandberichtes 2008. “Die Staatsregierung rühmt sich […]

Antworten





*

code

Suche