Warum so pessimistisch?
Samstag, 06. Dezember 2008
Zwickau. In dieser Woche hat die Unternehmensberatung Ernst & Young mit einer Umfrage für Aufsehen gesorgt, in der festgestellt wurde, dass niemand in Deutschland so pessimistisch in die Zukunft schaut wie die Sachsen. Gibt es dafür einen Grund? Natürlich, die Zeiten sind schlecht, vielleicht waren sie noch nie so schlecht wie heute. Aber kann das einen echten Sachsen erschüttern? Der Blick in die Vergangenheit sagt eindeutig Nein.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Sachsen das industrielle Herz Deutschlands. Nach dem Krieg gelang in Sachsen der wirtschaftliche Wiederaufbau am schnellsten. In DDR-Zeiten waren die Sachsen im ganzen Rest der Republik für ihren Fleiß anerkannt. Während andere an der Ostsee am Strand lagen oder im Thüringer Wald wandern gingen, standen die Sachsen dort, wo sie hingehörten: an der Werkbank. So ist es kein Wunder, dass die Sachsen nach der Wende unter allen fünf neuen Bundesländern am schnellsten den wirtschaftlichen Wideraufstieg schafften.
Das Geheimrezept der Sachsen ist längst nicht mehr geheim: Es ist der Fleiß und es sind die gut ausgebildeten und motivierten Fachkräfte. Was andere erst mühsam erlernen müssen, liegt den Sachsen in den Genen. Darauf sollten wir auch jetzt in der Krise vertrauen. Die können wir alle zusammen nur meistern, wenn wir jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken, wenn wir uns noch ein bisschen mehr anstrengen, auch wenn es hart wird, wenn wir den Mut nicht verlieren und darauf vertrauen, dass wir auch diesen Sturm überstehen werden. Und wir sollten uns auf die Zeit nach der Krise freuen, dann, wenn wir uns als einige der wenigen in Deutschland zumindest für kurze Zeit auf unseren Lorbeeren ausruhen können…
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