Wirtschaft in Sachsen

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Schnellecke äußert sich zu Lohndumping-Vorwürfen

Dienstag, 25. November 2008

Rainer Sturm © PIXELIO.de

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Leipzig. Als in hohem Grade populistisch bezeichnete Ulli Hainsch von ver.di in Leipzig heute die Äußerungen von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der sich angesichts niedriger Löhne beim von seinem Unternehmen beauftragten Logistikdienstleister Schnellecke schockiert zeigte. Das Nachrichtenmagazin Focus hatte unter der Überschrift „Billige Arbeitskräfte bauen teuren Cayenne“ Hungerlöhne in der Branche angeprangert.

„Wenn Porsche dem Dienstleister Schnellecke einen höheren Preis zahlt, dann sind wir sofort bereit, den Entgelttarifvertrag mit dem Logistikdienstleiter neu zu verhandeln“, nimmt der Gewerkschafter den Unternehmenschef gern beim Wort. „Generell ist es so, dass in Tarifverhandlungen mit Logistikdienstleistern diese immer darauf verweisen, dass ihre Kunden ständig massiv die Preise zu drücken versuchen und damit drohen, sich sogenannter Billigheimer zu bedienen, wenn der Logistikbetrieb nicht bereit ist, auf einem sehr niedrigen Niveau seine Dienstleistungen anzubieten. Dies ist auch bei Schnellecke und Porsche in Leipzig nicht anders“, stellt Hainsch die Mitverantwortung von Auftraggebern wie Porsche klar.
Das will der Gewerkschafter so nicht stehen lassen. „Die Stundenlöhne liegen zwar noch deutlich unter dem Niveau eines Arbeitnehmers, der bei Porsche beschäftigt ist, jedoch weit über dem, was nach einem Uralt-Tarifvertrag, der seit zehn Jahren nur noch in der Nachwirkung ist, in Sachsen in der Branche gezahlt wird“, so Hainsch.
In einer Pressekonferenz und einer Pressemitteilung äußerte sich heute auch Schnellecke zu den Vorwürfen. Wie bei einer vergleichbaren Dienstleistung üblich seinen den Kunden als Konditionen inklusive der Personalkosten in vollem Umfang bekannt. „Die Dienstleistung, die in hervorragender Partnerschaft mit dem Porsche-Werk Leipzig erfolgt, wurde mehrfach zu den bekannten Konditionen
verlängert“, heißt es in der Pressemitteilung.
Diese Dienstleistung sei für die Schnellecke Sachsen GmbH Niederlassung Leipzig mit einer äußerst geringfügigen Marge verbunden. Über die Laufzeit 2001 bis 2008 hat die Schnellecke Sachsen GmbH Niederlassung Leipzig ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern erzielt; mehr nicht.

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Kommentare

4 Beiträge zu “Schnellecke äußert sich zu Lohndumping-Vorwürfen”

  1. Steffen Heutling
    Mittwoch, 26. November 2008 @ 16:50

    Es ist eine riesen Sauerei, dass profilierte Nachrichtensender wie der FOCUS sich einer schimpft, solche Behauptungen überhaupt veröffentlicht ! ! !
    Und typisch ist es auch mal wieder, dass sich Porsche dann hinstellt und meint, dass es nicht bekann werde wie das Lohngefüge bei seinem Dienstleister aussieht ! Wie billig sollen hier die Deutschen noch verarscht werden !? In der Firma in der ich seit Jahren arbeite, geht es jedes Jahr so zu, dass „WIR“ als Dienstleister immer wieder mit den Preisen unseren Kunden und „PARTNER“ entgegenkommen müssen um den Job noch ausüben zu dürfen und behandelt werden wir das spottet jeder Beschreibung ! Es wird Zeit, dass die Politik dort eingreift, wo es angebracht ist und den Dienstleistern, Speditionen usw. entlich mal entgegen kommt ! ! ! Denn dort arbeitet das „dienstleistende“ Volk, was beim Husten der großen Autokonzerne angst haben muss jeden Moment seinen Job zu verlieren ! ! ! Das spricht aber kein Konzernchef von Porsche oder VW aus, das will auch keiner wissen ! ! !
    Das ist das wirkliche Tagesgeschäft der Dienstleister in Deutschland, so wird es an jedem Standort dieser Konzerne durchgezogen und geduldet ! Na dann, GUTEN NACHT DEUTSCHLAND !

  2. Sven Rößler
    Mittwoch, 03. Dezember 2008 @ 01:40

    Die Gehälter werden immer weniger bzw alles wird Teurer, die Ansprüche steigen. Niemand will auf seinen Rekordgewinn verzichten und der Arbeiter schaut in die Röhre. Dabei sollte nicht vergessen werden wer das Geld erwirtschaftet. Wenn aber wie jetzt eine Lohndumping-Vorwurf laut wird schiebt es der eine auf den anderen und nichts ändert sich. Zum Monatsende bleibt nichts übrig und dann wundert man sich über die Wirtschaft. Kein wunder wenn niemand etwas kauft, oder besser, kaufen kann. Wenn nicht bald etwas Passiert sehe ich schwarz. Es ist ja alles schon mal da gewesen. Man kann es sich kaum Leisten Arbeiten zu gehen, das sehen aber die Verantwortlichen nicht. Wenn keiner Arbeiten gehen kann, wird nichts Produziert und die wirtschaft kommt zum erliegen. Bleibt man zuhaus hat man das selbe Geld und viel weniger Stress. Einige haben aber noch die Einstellung, ich gehe lieber arbeiten und liege nicht dem Staat auf der Tasche. Das wird schamlos ausgenutzt. Dabei ist genau umgekehrt. Arbeiten soll sich wieder lohnen sonst ist hier bald Wüste.

  3. Schnellecke-Vorstand wird Honorarprofessor an BA Glauchau
    Mittwoch, 10. Dezember 2008 @ 22:13

    […] Nachdem Schnellecke Ende November wegen Lohndumping-Vorwürfen im Leipziger Porsche-Werk in die Schlagzeilen geraten war, gibt es heute positive Nachrichten aus dem Unternehmen. Dr. Werner Olle, Sprecher des […]

  4. PETER ZIEGLER
    Mittwoch, 10. Februar 2010 @ 19:56

    die honorarprofessur bekam er von seinem wahlmanager und rechtsradikalen professor markus karp(uni wildau)
    schnellecke hatte nach elf jahren studium
    kein abschluss
    die uni wildau ist eine putinfreundliche uni

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