Wirtschaft in Sachsen

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Jurk fordert Bahn für Bürger statt für Aktionäre

Mittwoch, 19. November 2008

Dresden HBF

Dresden. Sachsens Verkehrsminister Thomas Jurk (SPD) hat sich mit Vehemenz gegen Pläne der Deutschen Bahn AG gewandt, den Eisenbahnfernverkehr zwischen Leipzig und Dresden mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 auf einen Zweistundentakt zu reduzieren.Gleichzeitig forderte Jurk eine grundsätzliche Neuausrichtung der Geschäftspolitik des Unternehmens. Jurk hatte am Dienstag den Konzernbevollmächtigten der Bahn für Mitteldeutschland ins Ministerium einbestellt. „Ich fordere von der DB AG, die aufgrund der aufgetretenen Sicherheitsprobleme geplanten Einschnitte im ICE-Verkehr zwischen Leipzig und Dresden vollständig zurückzunehmen“, machte Jurk deutlich. Darüber hinaus solle die Bahn, so Jurk, durch kulante Preisangebote bis zum Wiedereinstieg in den ICE-Komfort dafür sorgen, dass die Kunden dem Verkehrsmittel Eisenbahn die Treue halten. „Es kann nicht sein, dass die Bahn der wichtigsten innersächsischen Verbindung dauerhaften Schaden zufügt“, so Jurk weiter.

Der sächsische Verkehrsminister forderte in diesem Zusammenhang einen grundsätzlichen Wechsel in der Ausrichtung des Unternehmens: „Wir brauchen keine Eisenbahn, die einerseits auf Hochglanzbroschüren potenziellen Aktionären immer höhere Gewinne ausweist und andererseits Verkehrsleistungen reduziert, treue Kunden verprellt und dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen behindert.“
Nach Jurks Meinung steht die derzeitige Geschäftspolitik der DB AG im krassen Gegensatz zu den grundsätzlich guten Rahmenbedingungen für das Transportmittel Eisenbahn.
„Mit attraktiven Angeboten zu fairen Preisen könnte man angesichts der hohen Kraftstoffpreise viele Menschen zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn motivieren. Leider ist die DB AG dabei, durch kurzsichtiges Denken und Handeln eine vielleicht einmalige Chance zu verspielen“, sagte Jurk.

Erst kürzlich war die Geschäftspolitik der Bahn Thema im Landtag. Aus aktuellem Anlass gibt es in diesem Blog auch eine Umfrage zum Thema.

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Kommentare

Ein Beitrag zu “Jurk fordert Bahn für Bürger statt für Aktionäre”

  1. Violka: Bahn schaut dem Konjunkturzug hinterher
    Donnerstag, 27. November 2008 @ 19:18

    […] Planungsstand. “Ich würde mir wünschen die Bahn wäre bei Planungen so schnell wie bei Fahrpreiserhöhungen, aber geplant wird hier eher nach dem Prinzip Bummelzug und das geht zu Lasten der sächsischen […]

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