Sachsens Grüne skeptisch bei Pisa-Ergebnissen
Montag, 17. November 2008
Dresden. Die Grünen im Sächsischen Landtag sehen die Vorab-Erfolgsmeldungen für Sachsens Schulen im PISA-Ländervergleich mit einer Portion Skepsis. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte am Wochenende vermeldet, dass die ostdeutschen Länder, allen voran Sachsen und Thüringen der aktuellen Pisa-Studie besser abschnitten, als der Westen.„Angesichts der anhaltenden Klagen aus der Wirtschaft über die mangelnde Ausbildungsreife bei Schulabgängern scheint es um die Bildungserfolge doch nicht gut genug bestellt zu sein“, hält Astrid Günther-Schmidt, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, fest. „Wir werden bei der Auswertung der PISA-Ergebnisse ein besonderes Augenmerk auf die so genannte Risikogruppe legen, die nicht einmal die niedrigste Kompetenzstufe erreicht“, kündigt Astrid Günther-Schmidt an. „Bildung ist nur so gut, wie es gelingt, die sozial Schwachen und Hilfsbedürftigen zu einer guten Bildung zu führen.“
Der Prüfschwerpunkt Naturwissenschaften habe dazu beigetragen, dass Sachsen besonders gut da steht. „Ich bezweifele nicht, dass wir im ‚Land der Ingenieure‘ Sachsen bei der naturwissenschaftlichen Bildung an der Spitze stehen. Es geht aber nicht nur um berufsbezogene Zielsetzungen. Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und soziale Teilhabe sind ebenso bedeutende Ziele in der Bildung.“
„Es ist das Verdienst von Lehrerinnen und Lehrern, trotz schwieriger Bedingungen so gute Ergebnisse zu erzielen. Ob sich diese Position angesichts des auch von Kultusminister Roland Wöller eingestandenen Lehrermangels und Stundenausfalls halten lässt, bleibt abzuwarten“, erklärt die grüne Abgeordnete. „Die Teilzeitbeschäftigung von Lehrern muss nach den Grundschulen auch in den weiterführenden Schularten beendet werden.
„Wenn mehr als vier Fünftel der Förderschüler, die Schule ohne Abschluss verlassen, schreit das zum Himmel“, so Günther-Schmidt. „Es gilt nach wie vor, die Qualität von Bildung, Erziehung, Unterricht und Betreuung weiter zu entwickeln, damit die individuelle Förderung von leistungsschwachen bis hin zu leistungsstarken Kindern und Jugendlichen getreu dem Motto ‚kein Kind darf verloren gehen‘ gelingt.“
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