Linksfraktion sieht Staatsregierung in der Verantwortung für Hightech-Standort Dresden
Montag, 10. November 2008
Dresden. Mit einer Mahnwache protestieren die Qimonda-Beschäftigten in Dresden gegenwärtig gegen den drohenden Abbau von über 900 Arbeitsplätzen.Der Vorsitzende der Linksfraktion, André Hahn, war heute bei der Mahnwache vor Ort und erklärte danach: „Die Sächsische Staatsregierung darf sich nicht aus ihrer Verantwortung für den Erhalt des Dresdner Mikroelektronik-Standorts stehlen. Der Ministerpräsident, der gerne moderne Maschinen und innovative Unternehmen als Fotomotive für Auftritte nutzt, muss endlich in Sachen Hightech-Standort Dresden auftauchen und öffentlich Farbe bekennen. Es geht nicht um utopische Forderungen, aber auch nicht um kurzatmige Hilfsmanöver, deren Wirkung nach der nächsten Landtagswahl verpufft.“
Die Linksfraktion fordert den Ministerpräsidenten deshalb dazu auf, alle Beteiligten von Unternehmen, Gewerkschaften und Politik zu einem Runden Tisch zur Zukunft der Chip-Produktion und der mit ihr verbundenen Forschung in Dresden einzuladen. „Schließlich geht es um die langfristige Sicherung von rund 20.000 Arbeitsplätzen einschließlich der Zulieferindustrie. Die Politik ist gefordert, dafür zu sorgen, dass diese europaweit einzigartige Fülle von Know-how im IT-Bereich bei Bedarf durch unkonventionelle Lösungen langfristig erhalten und weiterentwickelt wird“, so André Hahn. Es stehe nicht nur die Zukunft des Qimonda-Werks und seiner hoch qualifizierten Beschäftigten auf dem Spiel, sondern die Rolle Sachsens und Europas bei der Chip-Produktion.
Sogar vor Staatsbeteiligungen schreckt Hahn nicht zurück. Wörtlich sagte er: „Deshalb sollte auch tabulos über Möglichkeiten einer auf die Produktion und Forschung am Standort Dresden bezogenen Staatsbeteiligung nachgedacht werden. Die Chipfabriken sind die Basisproduzenten der Wissensgesellschaft, Sachsen muss hier den Ehrgeiz haben, weiter in der Weltliga ganz vorne mitzuspielen. Davon profitiert das ganze Land. Die mit diesem Ziel seit Anfang der neunziger Jahre investierten Steuergelder dürfen nicht verloren sein.“
Kommentare
2 Beiträge zu “Linksfraktion sieht Staatsregierung in der Verantwortung für Hightech-Standort Dresden”
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Mittwoch, 12. November 2008 @ 08:25
[…] Dresden. Nach einem Bericht des MDR und der Süddeutschen Zeitung ist das Dresdner Qimonda-Werk, in dem rund 3.400 Menschen beschäftigt sind, offenbar in seiner Existenz gefährdet. Nach Angaben beider Medien hat sich das sächsische Wirtschaftsministerium inzwischen in die Krise eingeschaltet. Oppositionspolitiker hatten dies bereits zu Wochenbeginn gefordert. […]
Montag, 08. Dezember 2008 @ 23:42
[…] nun einer dieser wenigen Leuchttürme von der Landkarte verschwinden würde. Hahn hatte bereits am 10. November die tabulose Prüfung aller Rettungsoption einschließlich einer Staatsbeteiligung gefordert. […]