Kündigung von BMW-Zeitarbeitnehmern in der Kritik
Freitag, 07. November 2008
Leipzig. Nach einem Bericht der Leipziger Volkszeitung (LVZ) ist im BMW-Werk Leipzig einem Großteil der 700 Zeitarbeitnehmer gekündigt worden. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers erfolgte die Kündigung ohne Absprache mit dem Werk, heißt es in der LVZ. Für die beiden Leipziger Landtagsabgeordneten und Stadträte der Linken, Volker Külow und Dietmar Pellmann, ist die Kündigung ein Skandal erster Ordnung. „Sie bestätigt unsere seit langem getroffene Einschätzung, dass das auf Geheiß von Bundes- und sächsischer Landesregierung aufgeblähte System von Zeitarbeitsfirmen immer mehr zur Entrechtung großer Teile der Arbeitnehmerschaft führt. Sie erhalten für die gleiche Tätigkeit nicht nur weniger Lohn als die Festangestellten, sondern können viel leichter gefeuert werden. Überdies erhalten sie dann ein wesentlich niedrigeres Arbeitslosengeld, während ihre Verleihfirmen kräftige Profite einstreichen“, teilen die beiden in einer Pressemitteilung mit.
Und weiter heißt es: Aus unserer Sicht ist es jedoch nichts anderes als moderner Sklavenhandel. Damit muss endlich Schluss sein.“ Deshalb werde vom sächsischen Ministerpräsidenten Tillich (CDU) und seinem Wirtschaftsminister Jurk (SPD) rasches Handeln erwartet. „Wir erwarten, dass gegenüber der Konzernleitung von BMW darauf gedrungen wird, die Produktion ausschließlich mit fest angestellten Arbeitnehmern zu sichern. Darüber hinaus muss die offenkundige Kündigungspraxis der Verleihfirmen hinsichtlich der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen unter die Lupe genommen werden“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. So sehr die beiden vor Jahren die Ansiedlung von BMW in Leipzig begrüßten, hätten sie nicht vergessen, welch gewaltiger finanzieller Kraftakt der Stadt Leipzig dafür notwendig war.
Kommentare
Ein Beitrag zu “Kündigung von BMW-Zeitarbeitnehmern in der Kritik”
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Sonntag, 23. November 2008 @ 20:53
[…] Anfang des Monats war BMW in Leipzig wegen der Kündigung von Zeitarbeitern in die öffentliche Kritik geraten.In einer am Abend verbreiteten Pressemiteilung heißt es, dass das Unternehmen nach einem […]