Der WiS-Wochenrückblick (1): Der letzte Ausverkauf vor der Rezession
Sonntag, 02. November 2008
Chemnitz. Ich habe keine Ahnung, welcher Andrang an anderen Sonnabenden bei einem bekannten schwedischen Möbelhaus herrscht, aber gestern war die Hölle los. Im Supermarkt um die Ecke bekomme ich einen Gutschein, wenn ich länger als zehn Minuten warten muss, hier muss ich froh sein, wenn ich in zehn Minuten einen einzelnen Schritt weiter getan habe. Vielleicht lag es „nur“ daran, dass am Freitag in Sachsen Feiertag war und somit ein Tag zum ungestörten Shoppingvergnügen gefehlt hat. Fest steht aber auch: In einem Land, dass sich schon in der Rezession befindet, sieht es an den Kassen von Supermärkten und Möbelhäusern anders aus.
Oder ist das vielleicht die viel beschworene Vorstufe zur Rezession? Noch einmal alles Geld ausgeben und dann ab in die Schulden, so lange die Bundesregierung an ihrem Konjunkturprogramm strickt? Viel besser kann es ja nicht mehr werden.
Bleibt eine Frage: Wer ist schuld an der Misere? Natürlich die Medien. Die haben wie noch nie zuvor in Deutschland die Angst vor einer Rezession geschürt. Kein Wunder, dass die Menschen da unruhig werden und den Konsumverzicht proben. Natürlich nicht ohne sich zuvor noch einmal richtig eingedeckt zu haben.
Wo wir gerade dabei sind: Ein Konsumverzicht ist natürlich die stärkste Rache des deutschen Steuerzahlers, deren hart verdiente Euro gerade von der Bundesregierung gierigen Landesbankern großzügig in den Rachen geschmissen wurden. Wer so unverantwortlich mit dem Geld seiner Bürger umgeht, der hat es nicht verdient, dass ihm noch mehr anvertraut wird.
Die negative Seite daran ist nur, dass ein Konsumverzicht eben auch die produzierenden Unternehmen trifft. Denen würde es im Moment aber richtig gut tun, dass die Verbraucher ihnen gegenüber ihr Vertrauen beweisen.
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