„Deutsche Wirtschaft als Motor der Modernisierung Russlands“
Montag, 08. September 2008
„Dresden bietet Unternehmern und Wissenschaftlern beider Länder mit dem Industrietag Russlandtag eine willkommene Plattform, die Beziehungen weiter auszubauen. Angesichts der politischen Spannungen zwischen der EU und dem Kreml ist die Fortsetzung des Dialogs und der Zusammenarbeit mit Russland auf wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene sehr wichtig“, sagte Sachsens Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Thomas Jurk, eine Woche vor Beginn der Veranstaltung, die vom 16. bis 18. September 2008 in Dresden stattfindet.
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, der gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit den Industrietag veranstaltet, erwartet einen spürbaren Impuls für Investitionen und neue Wirtschaftskooperationen. „Russland will bis 2020 zu den fünf größten Volkswirtschaften gehören und hat einen erheblichen Nachholbedarf. Die deutsche Wirtschaft kann buchstäblich zum Motor dieses rasanten Modernisierungsprozesses werden“, erklärte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Klaus Mangold.
Nach Angaben des Ost-Ausschusses stiegen die deutschen Exporte nach Russland im ersten Halbjahr 2008 um 23 Prozent auf über 16 Milliarden Euro. Russland habe sich zu einem wichtigen Rückgrat der deutschen Exportwirtschaft entwickelt und helfe, die aktuelle Wachstumsschwäche auf anderen Märkten zu kompensieren. Bereits jede vierte von Russland importierte Maschine sei Made in Germany. In Deutschland hängen rund 60.000 Arbeitsplätze direkt vom Export nach Russland ab.
Rund 4600 deutsche Unternehmen haben bereits Niederlassungen in Russland. Die dortigen Bedingungen für Investoren haben sich nach Beobachtungen des Ost-Ausschusses in den vergangenen Jahren fundamental verbessert. Präsident Dmitri Medwedew hat weitere Reformen zum Aufbau des Rechtssystems, zum Abbau von Bürokratie und zur Bekämpfung der Korruption abgekündigt. Als nächste Schritte sei der WTO-Beitritt Russlands und die Verabschiedung eines neuen Partnerschafts- und Kooperationsabkommens mit der EU vordringlich, erklärte Mangold. „Beide Verträge nutzen sowohl Russland als auch dem Westen.“
Der „Industrietag Russland“ wendet sich insbesondere an mittelständische Unternehmen aus den Schlüsselbranchen Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie und Energietechnik. „Gerade den kleineren Unternehmen wollen wir mit solch einer Plattform helfen, sich noch stärker auf fremden Märkten zu engagieren“, sagte der sächsische Wirtschaftsminister. Partner der Veranstaltung sind der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), die Fraunhofer-Gesellschaft, die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer und der Petersburger Dialog.
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