5. Polnisch-Sächsisches Wirtschaftsforum in Dresden
Freitag, 05. September 2008
Polen und Sachsen setzen neue Akzente in ihrer wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Nach den Schwerpunkten Erneuerbare Energien und Kurorttourismus im vergangenen Jahr werden sich die rund 200 Teilnehmer des 5. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforums heute in Dresden vor allem dem Thema Bau widmen. Dabei geht es zum einen um den Ausbau der Infrastruktur in Vorbereitung der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine, zum anderen um energieeffizientes Bauen.
Hochrangige Gäste sind der sächsische Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD), die Staatssekretärin des polnischen Wirtschaftsministeriums Grażyna Henclewska und Marek Åapinski, Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien.
„Wir geben die Erfahrungen, die wir bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 sammeln konnten, gern an unsere Nachbarn weiter“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk (SPD). Da der von der UEFA vorgegebene Zeitrahmen eng sei, zudem Fachkräfte fehlen, könnten sächsische Kenntnisse für Polen eine große Hilfe sein. „Profitieren können jedoch auch unsere Baufirmen. Wer jetzt den Einstieg – beispielsweise auf dem heutigen Forum – findet, hat gute Chancen bei den anstehenden Milliarden-Investitionen ein ‚Stück vom Kuchen’ abzubekommen.“
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der steigenden Energiepreise ist im Bereich „Energieeffizientes Bauen“ ein Nachfrageanstieg zu erwarten. „Sachsen hat ein Gesamtkonzept ‚Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe’ erarbeitet“, so Jurk weiter. „Der fachliche Erfahrungsaustausch über Ländergrenzen hinweg, ist uns bei diesem globalen Thema besonders wichtig.“
Das Wirtschaftsforum findet auf Initiative der polnischen und sächsischen Wirtschaftsministerien seit 2004 im Wechsel jeweils in Polen oder Sachsen statt. Neben dem Austausch von Informationen und Erfahrungen ist das jährliche Treffen von Wirtschaft und Politik eine gute Plattform für Unternehmen, um miteinander „ins Geschäft“ zu kommen.
Der Außenhandel zwischen Sachsen und Polen hat sich in den vergangenen Jahren besonders dynamisch entwickelt. Seit dem Beitritt des Nachbarlandes zur EU konnten die sächsischen Ausfuhren nach Polen verdoppelt werden. Sie betrugen 2007 rund 1,15 Mrd. Euro, vor allem PKW und Fahrgestelle. Sachsen importierte im gleichen Zeitraum aus Polen Waren, vor allem Zulieferteile für die Kfz-Industrie, im Wert von 1,11 Mrd. Euro.
„Das Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum hat ganz sicher mit dazu beigetragen, dass wir die Zwei-Milliarden-Marke bei Außenhandelsvolumen überschreiten konnten“, so Minister Jurk. „Neben der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH haben auch die Kammern beispielsweise mit Unternehmerreisen, Ländersprechtagen, Informationsveranstaltungen zu Steuer- und Arbeitsrecht, Fördermöglichkeiten und Übergangsregelungen nach EU-Beitritt einen großen Anteil daran.“
Kommentare
Antworten